Winterreifen für Motorräder: unterwegs bei Schnee und Eis

Das Fahren ohne Winterbereifung bei winterlichen Straßenverhältnissen ist kein Kavaliersdelikt. Wer mit dem Motorrad sicher unterwegs sein möchte, benötigt daher geeignete Reifen. Leider ist die Auswahl im Reifenhandel nach wie vor sehr überschaubar. Seit Dezember 2010 gibt es auch in Deutschland eine Winterreifenpflicht. Allerdings handelt es sich um keine generelle Pflicht, d.h. eine Winterbereifung ist nur erforderlich, wenn winterliche Straßen- und Wetterverhältnisse vorherrschen. Sobald Schneeglätte, Schneematsch, Reifglätte oder Eis festzustellen sind, ist die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr nur noch in Verbindung mit Winterreifen zulässig. Leider gibt es Motorradfahrer, die es mit dieser Vorschrift nicht genau nehmen. Dabei ist das Fahren bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne Winterbereifung alles andere als ein Kavaliersdelikt. Wer von den Gesetzeshütern erwischt wird, darf sich auf ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro sowie einen Punkt in Flensburg einstellen. Liegt eine Unfallbeteiligung vor (unabhängig davon, wer die Schuld am Unfall trägt), so werden nicht nur 80 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig, sondern es droht außerdem der Verlust des Kaskoschutzes. Ein solch hohes Risiko wird von einem vernünftigen Motorradfahrer nicht eingegangen.

Diese Reifen sind zulässig

Wer sein Motorrad auch bei Schnee und Eis nutzen möchte, muss dies auch ordentlich winterfest machen. Das Fahren bei winterlichen Straßenverhältnissen ist nur in Verbindung mit Winterreifen gestattet, hierunter sind Reifen zu verstehen, die mit dem Schneeflockensymbol oder der M+S Prägung gekennzeichnet sind. Eines der wesentlichen Merkmale solcher Reifen ist ihre Gummimischung, die im Vergleich zu Sommerreifen als weicher gilt. Die Hersteller geben beispielsweise Silica hinzu, wodurch die Reifen bei direktem Bodenkontakt eine bessere Haftung entwickeln. Entscheidend ist am Ende jedoch die Beschaffenheit des Reifenprofils. Die Reifen müssen über ein Profil verfügen, das Sicherheit auf glatten Fahrbahnen verspricht – genau dies wird über die genannten Kennzeichnungen bestätigt. Der bloße Umstieg auf Reifen mit einem groben Profil genügt leider nicht. Ohne Winterreifen – Kennzeichnung gelten derartige Reifen zumindest im Hinblick auf die Gesetzgebung als nutzlos. Im Ernstfall könnten die Gesetzeshüter dennoch durchgreifen und ihre Strafen verhängen.

Tipp: Zum Reifenexperten gehen

Biker, die kein Risiko eingehen möchten, wenden sich daher am besten an einen Reifenfachhändler, um sich dort beraten zu lassen. Häufig ist es ohnehin erforderlich, geeignete Reifen erst zu bestellen. In Anbetracht der relativ geringen Nachfrage sowie der unterschiedlichen Reifengrößen legen sich nicht alle Händler einen umfassenden Vorrat an Motorrad – Winterreifen an. Eines der größten Hindernisse bei der Suche nach Winterreifen für Motorräder besteht darin, dass die Auswahl vergleichsweise überschaubar ist. Eine beachtenswerte Anzahl der Reifenhersteller kommt auf lediglich ein einziges Reifenmodell, das für den Einsatz im Winter zugelassen ist. Es gibt nur wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel Heidenau, Metzeler oder Pirelli, die eine etwas größere Reifenpalette zu bieten haben. Allerdings ist es auch bei diesen Reifen so, dass größtenteils nur die gängigen Felgenformate abgedeckt sind. Wer zum Beispiel einen Chopper mit besonders breiten Felgen fährt, hat ihm Winter so gut wie keine andere Wahl, als diesen stehen zu lassen und auf ein anderes Fahrzeug auszuweichen.

Bildquelle: Rainer Geyer / pixelio.de

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