Der Elektromotorroller, auch E-Scooter genannt, wird in anderen Ländern wie z.B. China schon seit Jahren als wendige, saubere Alternative zum Auto genutzt. Auch in Deutschland werden die Elektroroller immer beliebter. Aber welche Faktoren sind bei der Auswahl entscheidend.
Leistung:
Die Motorleistung und das Gewicht eines Elektrorollers ist ausschlaggebend für die Beschleunigung und die zu erreichende Höchstgeschwindigkeit. Es ist zu prüfen, ob die Leistung des E-Roller ausreicht, um noch eine weitere Person mitnehmen zu können. Das Leistungsmerkmale bei einem E-Scooter ist die Akkuleistung, welche sich zwischen 500 und 7000 Watt bewegt. Im täglichen Straßenverkehr sind mindestens 500 – 1000 Watt zu empfehlen.
Reichweite:
Die Reichweite von Elektrorollern ist sowohl von äußeren Faktoren wie Temperatur, Strecke und Fahrstil abhängig, aber die Leistung des verbauten Akkus und das Gewicht haben den größten Einfluss auf die Streckenleistung. Während günstige Modelle nur 20 – 40 km weit kommen, kann teureres Modell mit hoher Akkuleistung durchaus zwischen 100 und 180 km bewältigen.
Ausstattung:
Bei der Ausstattung der E-Scooter zeigen sich die größten Unterschiede im Vergleich der unterschiedlichen Preisklassen. Bei günstigen Modellen, die bereits ab 1299€ erhältlich sind, ist bereits die Standardausstattung oft unvollständig. Die Premium – Modelle, die durchaus bis zu 6500€ kosten können, bieten meist hilfreiche Zusatzfeatures wie z.B. Energiegewinnung durch Bremsen mit an.
Straßenzulassung:
Auf öffentlichen Wegen sind nur Modelle mit Straßenzulassung erlaubt. Der Elektroroller muss die Anforderungen der StVZO erfüllen. Es besteht für diese Modelle eine Versicherungspflicht.
Typgenehmigung & Führerschein
E-Roller werden in verschiedenen EG-Fahrzeugklassen angeboten. Sie dürfen nur mit einer gültigen Fahrerlaubnis bewegt werden.
Motorräder L3e – Führerschein Klasse A
Leichtkraftrad L3e – bis 80 km/h Höchstgeschwindigkeit mind. Klasse 3 oder 4 (vor dem 1.4.1980 erworben) / Klasse 1b (nach dem 1.4.1980 erworben) oder Klasse A1
Kleinkraftrad L1e – bis 45 km/h Höchstgeschwindigkeit mind. Führerschein M ab 16 Jahren bzw. B
Mofas – bis max. 25 km/h und Helmpflicht
Leicht-Mofa – bis 20 km/h und helmfrei
Vorteile eines E-Scooters:
keine Abgase
geringer Lärm
weniger Wartungsaufwand
kein erhöhter Motorverschleiß bei häufiger Nutzung auf Kurzstrecken
Aufladen an der Steckdose möglich
geringe Betriebskosten
Nachteile eines E-Motorrollers:
die Leistung der meisten Modelle schwächer als bei vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor
in vielen Regionen schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur
geringere Reichweite
hoher Anschaffungspreis
lange Ladezeiten
hohes Gewicht
Nutzung im Winter nur bedingt möglich
Kilometer- & Betriebskosten
Die Verbrauchskosten sind bei einem Elektroroller sehr gering. Die Stromkosten sind allerdings nur ein Bruchteil der Gesamtkosten. Die Kilometerkosten sind sehr stark von dem Nutzerverhalten und der jährlichen Fahrleistung (Nutzerprofil) abhängig.
Kilometerkosten = (Betriebskosten + Fixkosten + Werkstatt/Reifenkosten + Abschreibungskosten) / Gefahrene Kilometer
Fixkosten
Die Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung liegen bei etwa 60 € im Jahr. Eine Kaskoversicherung muss optional zugerechnet werden. Eine Steuer fällt in Deutschland nur an, wenn der E-Roller nicht als Kleinkraftrad nach EG-Fahrzeugklasse L1e bzw. L2e zugelassen ist.
Staatliche Förderung
Anders als bei E-Autos gibt es für Elektroroller keine staatlichen Förderprogramme. Jedoch werden in einigen Regionen die Besitzer von E-Rollern bereits von lokalen Anbietern unterstützt. Beispielsweise haben die Stadtwerke Augsburg den Kauf eines Elektrorollers mit einer Null-Prozent-Finanzierung gefördert.
Fazit:
Egal ob der Kauf Online (z.B. elektroroller.com), beim Hersteller (z.B. myschwalbe.com), Händler oder Privat stattfindet, eine Recherche ist im Vorfeld die Voraussetzung für die Wahl eines geeigneten Elektrorollers.
Bildquelle: bmw-motorrad.de